Rohstoffe (Ausgangsmaterialien) |
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Petrus meint es gut mit uns an diesem Nachmittag. So als wüsste er, dass wir eine Solaranlage besuchen wollen. Denn es ist ein sonniger Tag und bereits die Fahrt durch das Moseltal von Koblenz nach Kobern lässt Urlaubsstimmung aufkommen.
Die Anlage, die wir uns anschauen wollen, liegt im Grünen, auf einem Berg, Hunderte von Metern von anderen Häusern entfernt. Kein Wahrzeichencharakter wie das Atomkraftwerk in Mülheim-Kärlich. Sie ist unscheinbar: Man sieht die Solaranlage erst, wenn man das Gelände betritt. Auf einem südlichen Hang stehen schwarzblaue Platten, auf schräggestellten Tafeln aufgelegt, neben und über Gras und Büschen. Die Ruhe ist beeindruckend.
Wir – drei Mitglieder der Redaktion XPRESS der Berufsbildenden Schule Wirtschaft in Koblenz – möchten verstehen, wie diese Anlage funktioniert. Außer uns ist mit diesem Ziel noch eine 3. Klasse einer Grundschule angereist. Wir finden uns in einem großen, hellen Raum ein, links blinken Lämpchen an einer Schalttafel. Während wir noch überlegen, wie eine Grundschulklasse diese hoch komplizierte Technik verstehen will, beginnt der Vortrag.
Die Stimmung ist gut. Alles beginnt mit Vorstellung, kleinen Fragestellungen, ein paar einführenden Sätzen, die unsere Aufmerksamkeit bündeln – und unbemerkt sind wir mitten in der Problematik: Wie kann man am wirkungsvollsten und umweltschonendsten Strom herstellen? Wir sind beeindruckt von der Fachkundigkeit der Grundschulklasse, die der Vortragende mit Geschick in die Themenentwicklung einbindet.
Der Vorteil der Solaranlage gegenüber anderen Arten der Stromgewinnung wird schnell deutlich: Hier werden keine nichterneuerbaren Energien verbraucht, hier wird kein Abgas, kein Lärm, keine Umweltbelastung erzeugt. Nachteil ist schon eher die Effektivität. Wie kann man die Wirkung von Solaranlagen verbessern?
Wer glaubte, die Sonneneinstrahlung in der Wüste sei so viel größer, wird schnell eines Besseren belehrt: Sonnenstunden gibt es in der Sahara nur doppelt so viele wie bei uns. Damit gibt es nur die Möglichkeit, die einfallende Sonnenenergie besser zu nutzen. Plötzlich sind wir zu Forschern geworden. Wir stellen Fragen, wir wollen diese Methode der Stromgewinnung konkurrenzfähiger machen.
...
Nun besichtigen wir die Anlage. Jetzt schon? Sind wir denn schon eine Stunde hier? Anders als im Physikunterreicht vergeht die Zeit wie im Fluge. Wir wollen verstehen, sind beeindruckt, vor allem davon, wie angestrengt sich schon Grundschüler mit dieser komplizierten Materie befassen.
Nun wollen wir nicht mehr lange drum herum reden; die Solar Energie wirft sehr viele Fragen auf, die wir im Folgenden klären wollen.
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Was ist für eine
Solaranlage notwendig?
Betrachtet man eine
Photovoltaik-Anlage, so fallen die großen schwarzen Flächen unter einer
Schutzdecke auf. Diese schwarze Flächen bestehen aus Silizumplatten, die die
auftreffende Sonnenenergie in Strom umsetzen. Silizium ist ein sog. Halbleiter,
der nur unter bestimmten Bedingungen leitfähig ist. Im folgenden wird die
Wirkungsweise von Halbleitern sowie der Herstellungsprozess von
Sonnenkollektoren beschrieben.
Das Kristallgitter des Halbleiters
Um den
Leitungsmechanismus in Halbleitern zu verstehen, muss man sich klar werden, dass
Silizium 4 Elektronen auf der außenschale hat. Alle Elemente in der Natur
streben stets auf eine stabile Konfiguration hin. Und die ist, wenn ein Atom 8
Elektronen auf der außenschale hat. Silizium fehlen also 4 Stück!
Um besonders Stabil zu
werden, teilen sich die Atome immer je 1 Elektron, so dass sie 8 Elektronen auf
der außenschale aufweisen. So besteht eine Starke Verbindung zu den
benachbarten Atomen. So entsteht das sog. Kristallgitter:
Abb. 1 - 6
Siliziumkristallgitter.
Dotieren
von Halbleitern
Eine Möglichkeit, die
Leitfähigkeit von Halbleitern zu erhöhen besteht darin, andere Atome die mehr
oder weniger Elektronen auf der Außenschale besitzen. Z.B. Bohr (3 Elektronen)
oder Phosphor ( 5 Elektronen). So entsteht ein Mangel (Bohr) oder ein Überfluss
(Phosphor) von Elektronen. Bei der Verbindung mit Phosphor ist somit ein e zur
"freien Verfügung" was mit geringen Energieaufwand bewegt werden
kann.
Siliziumkristall mit
Phosphor dotiert (n-Dotierung).
Siliziumkristall mit Bohr
dotiert (p-Dotierung).
Die Ladungsträger,
welche durch die Dotierung in den Halbleiter eingebracht werden, heißen Majoritätsträger.
Herstellung
von Reinst-Silizium
Das wichtigste ist das
Herstellen von Wirklich reinem Silizium.
Reinst-Silizium wird in
drei Schritten aus Sand (SiO2) hergestellt:
1. Reduktion
von noch unreinem SiO2 im Lichtbogen. Hierbei wirken
Kohlenstoffelektroden als Reduktionsmittel: SiO2 + C -> Si + CO2.
Man erhält Silizium mit einem Reinheitsgrad von ca. 99%. Dieses heißt
metallurgisches Silizium.
2. Elementspezifische
Chlorierung gemäß Si + 2Cl2 -> SiCl4.
Die Verunreinigungen bilden mit Chlor Salze. SiCl4 ist gasförmig und
lässt sich daher gut abscheiden.
3. Reduktion
in H2-Atmosphäre bei 950°C entsprechend SiCl4 + H2 -> Si + 4HCl.
Herstellung
von Einkristallen (monokristallinem Silizium)
Im weiteren wird die Züchtung
von Einkristallen aus dem gereinigten Silizium beschrieben. Hierzu stehen zwei
Verfahren zur Verfügung:
a. Das
Czochalski-(CZ)-Verfahren:
Am Ende eines Stabes wird ein Silizium-Kristallkeim definierter Orientierung
aufgebracht und in eine Si-Schmelze eingetaucht. Die Schmelze befindet sich in
einem Quarzbehälter, der von einem Graphitmantel umgeben ist. Eine
Induktionsheizung hält die Schmelze auf einer Temperatur von 1415°C! Aus der
Schmelze kristallisiert Silizium unter Abkühlung am Kristallkeim aus. Ein
Einkristallblock entsteht durch langsames (1 Mikrometer/s bis 0,1 Millimeter/s)
Emporziehen des Stabes. Dieser dreht sich dabei gleichzeitig um seine eigene
Achse (10 - 40 U/min). Der Prozeß wird unter Vakuum oder
Inertgas-Atmosphäre durchgeführt. Es ist mit diesem Verfahren möglich, Barren
mit bis zu 30 cm Durchmesser und mehreren Metern Länge zu ziehen.
Dotierstoffe werden in der Schmelze gelöst. Ihre gleichmäßige Verteilung muss
vor dem Kristallziehen abgewartet werden.
Schematische
Darstellung des Czochalski-Ziehverfahrens für einkristallines Silizium.
„Aus
der Schmelze ziehen“
b. Das
Float-Zone-Verfahren (FZ):
Bei diesem Verfahren werden Si-Einkristalle aus polykristallinem Silizium
hergestellt. Polykristallines Silizium erhält man durch einfaches Abkühlen
einer Si-Schmelze im Tiegel. Es werden Si-Einkristalle definierter Orientierung
sowie die Stirnseite eines polykristallinen Si-Zylinders erhitzt und miteinander
verbunden. Eine ringförmige Induktionsheizung wird von dieser Verbindung
ausgehend langsam über den Zylinder bewegt, wobei eine ca. 2 cm
breite Zone geschmolzenen Siliziums aufwärts durch den Zylinder wandert. Beim
Wiedererstarren bildet das Silizium durch Umkristallisation Einkristalle. Ein
Vorteil dieses Verfahrens gegenüber dem Czochalski-Verfahren besteht darin,
dass Verunreinigungen mit der flüssigen Zone nach oben geschoben werden. Man
erzielt also einen zusätzlichen Reinigungseffekt. Es können Zylinder mit einem
Durchmesser von ca. 10 cm und einer Länge von 1 m hergestellt
werden.
Die gewonnenen
Einkristallstäbe werden in dünne Scheiben geschnitten. Hierbei geht rund die Hälfte
des Materials verloren!
Herstellung
von polykristallinem Silizium
Das Blockgießen mit
gerichteter Erstarrung ist ein Verfahren, welches bereits wirtschaftlich
verwertet wird. Es können hinsichtlich der Herstellungskapazität und des
Wirkungsgrades vergleichsweise gute Ergebnisse erzielt werden. Diese Methode
wurde 1976 von Fischer und Pschunder entwickelt. Ausgangsmaterial ist
Reinst-Silizium. Silizium wird dazu im Vakuum bei 1500°C aufgeschmolzen.
Anschließend wird die Temperatur bis knapp über den Schmelzpunkt von 1412°C
abgesenkt. Das Silizium erstarrt gerichtet durch langsames Herausfahren des
Schmelztiegels aus der Heizzone. Es entsteht dabei ein polykristalliner Block,
in dem das Silizium faserförmig erstarrt ist. Dieser hat eine Grundfläche von
ca. 40 cm * 40 cm und eine Höhe von ca. 30 cm.
Der Durchmesser der Fasern beträgt etwa 0,1 cm bis 1 cm, ihre Länge
ist gleich der Höhe des Blocks. Dieser Block wird senkrecht zur Faserrichtung
in dünne Scheiben geschnitten.
Polykristalliner
Siliziumblock
Das Blockgießen wurde
bespielhaft dargestellt, es stehen aber auch andere Verfahren zur Verfügung,
mit denen es möglich ist, polykristalline Siliziumscheiben direkt aus der
Schmelze herzustellen. Der größte Vorteil gegenüber dem Blockgießen besteht
darin, dass es keine Materialverluste durch das Zersägen gibt. Auf diese
Verfahren wird hier nicht weiter eingegangen.
wie wird aus den Blöcken
eine Zelle???????????
Das
Solarmodul
In einem
Solarmodul sind einzelne Solarzellen miteinander verlötet und wetterfest
eingerahmt. Strom aus Solarmodulen hat in der Regel eine Nennspannung zwischen
16 und 18 Volt. Die Leistung eines Solarmoduls hängt von der Zahl der
eingebauten Solarzellen und deren Wirkungsgrad ab.
Man
unterscheidet bei kommerziell erhältlichen Modulen 3 Typen von Solarzellen:
» Monokristalline Silizium-Zellen: hoher Wirkungsgrad
(bis 17 %), lange Lebensdauer von mind. 20 Jahren.
»
Polykristalline Silizium-Zellen: hoher Wirkungsgrad (bis 15 %), etwas kostengünstiger
als monokristalline Solarzellen, ebenfalls lange Lebensdauer von mind. 20
Jahren.
»
Amorphe Silizium-Zellen: niedriger Wirkungsgrad von 5 - 10 %, kürzere
Lebensdauer von 5 - 6 Jahren, schnelle Wirkungsgradminderung.
Ein
Modul aus monokristallinen Solarzellen mit den Maßen 1293 x 330 cm hat z.B.
eine Leistung von 55 Watt. Diese Leistungsangabe mit dem Symbol Wp versehen (Wp=
Watt peak - Spitzenleistung) gibt die maximale Leistung des Solarmoduls bei
strahlendem Sonnenschein an. Bei trübem Himmel geht die Leistung zwar zurück,
doch wird selbst bei schlechtestem Wetter noch Strom produziert. Die Lebensdauer
von Solarmodulen wird heute von allen Herstellern mit mindestens 20 Jahren
angegeben (außer bei amorphen Solarzellen). Der durch das Solarmodul
produzierte Strom fließt durch eine elektronische Regelung und wird in einer
Batterie gespeichert.
Technologien und Aufbau der Photovoltaikanlage in Kobern-Gondorf
Definition: Man spricht
von Photovoltaik, wenn die Energie des Sonnenlichts mit Solarzellen in Strom
verwandelt wird. Dabei steht das griechische Wort "photo" für Licht,
während "Voltaik" vom Namen des italienischen Physikers Alessandro
Volta abgeleitet ist, nach dem auch die Maßeinheit Volt für die
elektrische Spannung benannt wurde.
Hier nun eine
physikalische Erklärung, wie der Strom überhaupt durch die Solarzellen
entsteht: Das Bauprinzip einer Photovoltaik-Anlage gleicht dem einer Diode.
Durch Dotierung wird ein Übergang zwischen zwei Teilschichten mit
unterschiedlicher Ladung geschaffen. Eine Schicht im Kristallgitter besitzt
einen Überschuss an Elektronen, sie ist negativ leitend (n-Typ), die andere
Schicht hat einen Mangel an Elektronen, sie ist positiv leitend (p-Typ). Eine Möglichkeit
zur Herstellung solcher n- und p-Halbleiter ist die gezielte Verunreinigung von
Silizium mit geeigneten Fremdatomen. Hierbei wird in das Elektronengitter des
Siliziums ein Atom, das ein Bindungselektron mehr (n-Typ) oder weniger (p-Typ)
besitzt, eingebaut. Dies nennt man Dotierung. Die Funktionsweise ist folgende:
Ein Photon
(Lichtteilchen) überträgt seine Energie an ein Elektron. Das Elektron gerät
in Schwingungen und löst sich vom Atom. Hierdurch fehlt dem Atom an dieser
Stelle ein Elektron (ein sog. Loch) Das dadurch positiv geladene Atom zieht
wiederum ein anderes Elektron an Durch die Wanderung des Lochs bzw. des
Elektrons entsteht eine elektrische Spannung.
Abhängigkeit von der beleuchteten Fläche
Zunächst einmal ist der
Kurzschlussstrom (der Strom der fließt, wenn die Pole der Solarzelle
kurzgeschlossen werden) proportional zur Fläche der Zelle. Die Leerlaufspannung
(die Spannung, die zwischen den beiden Polen anliegt, wenn die Zelle nicht
belastet ist; also das "Gegenteil" eines Kurzschlusses vorliegt)
jedoch erreicht in der Regel bereits bei einer Beleuchtung von 20% - 40% der Fläche
ihr Maximum.
Des weiteren ist die
Spannung bei geringer Belastung am größten, während die Stromstärke bei
Maximalbelastung (geringstem Widerstand) ihren Höhepunkt erreicht (gemäß dem
Ohmschen Gesetz). Allerdings ist die erbrachte Leistung der Zelle nicht bei
jeder Belastung konstant, vielmehr tritt ein MPP (Maximum – Power – Point)
(meist bei einer Spannung von ca. 0,3V) auf, bei dem sie volle Leistung
(Leistung: P = I*R) erbringt.
Ein Experiment über die
Entfernung der Lichtquelle zur Zelle brachte das durch den Strahlensatz
vorhergesagte Ergebnis. (quadratisches Abstandsgesetz: wird die durch das Licht
zurückzulegende Strecke halbiert, quadriert sich die Energie des auftreffenden
Lichtes.)
Bis zu einem großen
Winkel von ca. 60° vom Einfallslot bleibt zwar die Leerlaufspannung konstant,
nicht jedoch der Kurzschlussstrom. Dieser errechnet sich aus dem Kosinus des
Einfallswinkels. (Eigentlich wirkt hier das gleiche Prinzip wie beim teilweise
Abdecken der Zelle: die Angriffsfläche des Lichtes bestimmt die Leistung der
Solarzelle; die Angriffsfläche "bestimmt" man (veranschaulicht),
indem man die Zelle aus der Richtung der Lichtquelle betrachtet.)
Es steigt zwar bei
steigender Temperatur der Kurzschlussstrom minimal an, jedoch sinkt die
Leerlaufspannung erheblich. Die Leistung P sinkt also bei steigender Temperatur.
Dies ist wohl darauf zurückzuführen, dass der Widerstand von Halbleitern (ein
solcher ist die Solarzelle) bei höheren Temperaturen steigt. (Als
Idealbedingung gilt ca. 25°C.)
Es wurde nur ein sehr
geringer Unterschied festgestellt, doch ist ein Trend erkennbar, nach dem
kurzwelligere, energiereichere Strahlung einen höheren Wirkungsgrad erzielt.
Die
Solargeneratoren:
Die
7740 Solarmodule, die in Kobern-Gondorf eingesetzt werden, sind zu insgesamt 8
unterschiedlichen Solarfeldern zusammengeschaltet. Sie unterscheiden sich in den
Solarzellentypen, ihren Leistungen und den Betriebsspannungen. Die großen
Solarfelder A,B und C aus mono- bzw. polykristallinen Solarmodulen erzeugen je
eine Spitzenleistung von ca. 100 Kilowatt. Um die Mismatchingverluste möglichst
niedrig zu halten, durften die eingesetzten Module in ihrer Leistung nur um bis
zu +/- 5% voneinander abweichen und wurden demnach in 3 Kategorien gleicher
Abweichung angeliefert. Durch Reihenschaltung von 20-24 Modulen gleicher
Leistungskategorie wird eine Nennspannung von 380 Volt erzeugt. Die positiven
Zweige eines Solarmodulstranges sind jeweils durch eine Blockdiode vor Umkehrströmen
gesichert. Vier bis fünf parallel geschaltete Stränge bilden eine Untergruppe,
und vier bis fünf parallel geschaltete Untergruppen eine Zwischengruppe. Die
Gleichstromleitungen zwischen den Zwischengruppen und dem Betriebsgebäude sind
auf einen Spannungsabfall von 1% ausgelegt.
Der
ökologische Aspekt:
Die
RWE befasst sich in diesem Projekt als weltweit erstes Unternehmen intensiv mit
den ökologischen Aspekten des Landflächenbedarfs von Solaranlagen. Wegen der
Wertschöpfung durch "Stromernte" könnten auf diesen Flächen
anstelle intensiver landwirtschaftlicher Nutzung gezielte Maßnahmen für den
Naturschutz getroffen werden. Da die Solarzellen nicht durch hochwachsende Bäume
oder Sträucher beschattet werden dürfen, wird im Bereich der Solarfelder die
Entwicklung artenreicher Wildkrautfluren gefördert. Auf den Randflächen wurden
diese durch Saumbiotope, heimische Hecken, Gebüsche und Feldgehölze ergänzt.
Entsprechend der Biostrukturen des Moseltals wurden als spezielle Artenhilfsmaßnahmen
Steinriegel und Schieferschutthaufen angelegt (siehe Foto), die inzwischen
Mauereidechsen und anderen Wärmeliebenden Tieren eine Lebensstätte bieten.
Die
Hauptzielsetzungen der RWE waren folgende:
§ Untersuchung
des Betriebs von Solarzellen bei direkter Kopplung mit dem Versorgungsnetz
§ Test
unterschiedlicher Solarzellentypen aus Europa, USA und Japan
§ Erprobung
verschiedener Wechselrichter zur Umformung des erzeugten Gleichstroms in
Wechselstrom
§ Weiterentwicklung
von Stützkonstruktionen zur Aufständerung der Solarzellen
§ Optimierung
der elektrischen Systemtechnik Realisierung eines automatischen Anlagebetriebs
§ Untersuchen
der Betriebszuverlässigkeit und des Wartungsaufwandes
§ Naturnahe
Gestaltung der Landflächen der Solaranlage und Untersuchung ihres möglichen
Beitrags zum Naturschutz
Der
Standort der Anlage in Kobern-Gondorf (50° 19'' nördliche Breite, 7° 28'' östliche
Länge) an der Untermosel in der Nähe von Koblenz wurde nach sorgfältiger Prüfung
folgender Kriterien ausgesucht:
§ möglichst
hohe Einstrahlung
§ nebelfreie
Lage
§ ebenes
bis leicht nach Süden geneigtes Gelände
§ gute
Zugänglichkeit über Autobahnen und Landstraßen
§ gute
Infrastruktur (Telefon, Wasser, Strom)
§ Anschlussmöglichkeit
an das 20-kV-Mittelspannungsnetz des RWE
Der
ausgewählte Standort oberhalb der Weinberge von Kobern-Gondorf konnte alle
Kriterien erfüllen und liegt mit einer Globalstrahlung von 1100 kWh pro
Quadratmeter im Jahr vergleichsweise günstig innerhalb des
RWE-Versorgungsgebietes. Die Gesamtfläche des Geländes beträgt ca. 56000 m².
Was
die elektrische Systemtechnik betrifft, so arbeitet die Anlage ohne
Batteriespeicher direkt im Netzgekoppelten Betrieb. Die elektrische
Systemtechnik wurde dabei so konzipiert, dass zu den einzelnen
Entwicklungsschwerpunkten jeweils die heute verfügbaren und
zukunftsorientierten Alternativen parallel betrieben und verglichen werden können:
Insgesamt werden zehn unterschiedliche Solarmodultypen aus Japan, den USA,
Frankreich und der Bundesrepublik Deutschland untersucht. Die Solarmodule
unterscheiden sich in der eingesetzten Solarzellentechnologie sowie im
Modulaufbau.
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Dann erklärten uns die freundliche Leute in der Photovoltaikanlage in Kobern-Gobdorf, einen schönen Ort an der Untermosel, dass es sehr viele Möglichkeiten gibt Strom zu produzieren und herzustellen. Nicht nur die Möglichkeiten mit Hilfe der Sonnenkraft (=Photovoltaik) gibt es, nein auch andere Möglichkeiten gibt es:
-
Atomkraft,
-
Wasserkraft,
-
Windkraft.
Jetzt
fragt ihr euch sicherlich, warum man ausgerechnet auf die Kraft der Sonne
vertrauen soll, richtig? Das haben wir uns auch zunächst gefragt, aber dann
erklärte man es uns freundlicherweise. Photovoltaiktechniken sind absolut
umweltfreundlich, ein großer Vorteil in der Zeit von Ozonloch, Ölpesten, etc.
Atomkraftwerke,
die hässlichen Bauten in den Landschaften (wer kennt und haßt sie nicht, siehe
Mühlheim-Kärlich), sind ja für ihre enorme Umweltbelastung bekannt.
Nicht
umsonst ist die rot-grüne Bundesregierung um Gerhard Schröder und Jürgen
Trittin schon lange dran, diese endlich abzustellen.
Wasserkraft
und Windkraft, auch Alternativen zu der Sonnenkraft, sehen zum anderen nicht so
gut aus wie die schmucken Solarzellen auf dem Dach! Und diese sind u. U. auch
noch gewinnbringend.
Einmal
aufs Dach bauen lassen, und schon geht’s ab.
Umweltschutz
ist eine der primären Ziele der RWE und der KEVAG. Von RWE-Forschern
entwickelte Techniken verschonen die Atmosphere jährlich um ca. 6000000 Tonnen
CO2!
Also
ist die Photovoltaiktechnik rundum etwas zufrieden-stellendes für alle. Die
Umwelt wir -im Interesse von uns allen- geschonnt, Geld wird verdient und die
Atomkraftwerke werden mit jeder Solarzelle mehr ein wenig mehr unnötiger!
Eine Solaranlage rechnet sich für einen normalen Haushalt nur insofern, weil die Kevag die Einspeisung überflüssiger Energie subventioniert.
Also
Für einen normalen Haushalt mit ca. 3500 Kilowattstunden pro Jahr braucht man eine Anlage auf dem Dach, die ca. 50.000 DM (25.564,59 Euro) kostet und 3,5 Kilowattstunden produziert. Bei dem normalen Kevag-Verkaufspreis von 0,25 DM (0,13 Euro) pro Kilowattstunde würde diese Anlage unrentabel arbeiten. Dann wäre es klüger, den Strom direkt von der Kevag zu beziehen, und man könnte sich die hohen Anschaffungskosten für die Solaranlage sparen.
Denn der Nachteil einer Solaranlage liegt in der mangelnden Kopplung von Stromverbrauch und -produktion. Vor allem bei langer direkter Sonneneinstrahlung wird zu viel Strom produziert, der im Privathaushalt nicht gespeichert werden kann. Dieser "überflüssige" Strom kann aber in das System der Kevag eingespeist werden.
Für den Strom, der von der Anlage produziert, aber im Haushalt nicht gebraucht wird, zahlt die Kevag pro Kilowattstunde 0,99 DM (0,51 Euro). Nur durch diese Subvention wird eine private Solaranlage rentabel.